Aktuelle Informationen/Mitteilungen

Januar 2024
Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde Januar 2024 der Philosophischen Gesellschaft Bremerhaven!
In der Reihe von Jahresprogrammen und -briefen, die Sie zurzeit vielleicht erreichen, ist dieser Ihrer
Philosophischen Gesellschaft Bremerhaven wahrscheinlich einer der letzten. Die Gründe, warum Sie unser
Jahresbrief und das Programm für 2024 leicht verspätet erreichen, liegen erstens in den zurzeit begrenzten
personellen Möglichkeiten von Vorstand und Beirat und zweitens in unerwarteten Schwierigkeiten, die wir bei
der Suche nach bezahlbaren Veranstaltungsräumen hatten. Eine Erhöhung der verlangten Gebühr auf das
2,5fache des Vorjahres, wäre ohne deutliche Steigerung der Mitgliedsbeiträge nicht zu leisten. Jetzt ist es uns
aber gelungen, für das erste Halbjahr des Neuen Jahres ein, wie wir finden, attraktives Programm zusammen zu
stellen.
Das „Anthropozän“, dem wir unseren ersten Themenblock 2024 widmen, besagt, dass wir seit einigen
Jahrzehnten in ein neues Erdzeitalter eingetreten sind, das wissenschaftlich charakterisiert ist durch geologisch
nachweisbare unauslöschliche Spuren menschlichen Handelns in den äußeren Schichten unseres Planeten.
Bedeutsamer ist die Erkenntnis, dass die dabei wirksamen, von uns Menschen freigesetzten Kräfte das
Erdsystem so verändern, dass nahezu die gesamte Biosphäre bedroht ist, insbesondere menschliches Leben.
Dies ist vergleichbar erdgeschichtlichen Ereignissen wie den großen Vulkanausbrüchen, Meteoriteneinschlägen,
Warm- und Eiszeiten mit ihren Bilanzeffekten insbesondere auf das Klima.
Kaum ein Bereich unseres Lebens wird von den angestoßenen Veränderungen unberührt bleiben. Neben
Ursachen- und Folgenforschung stehen wir vor der Frage, ob und wie der Teufelskreis, den der Zauberlehrling
Homo sapiens sapiens in Gang gebracht hat, ausgebremst werden kann. Unser Programm soll und wird die
Einsicht fördern, dass bei Ausbleiben revolutionärer technischer Entdeckungen nur rationales, erdgeschichtlich
wirksames Handeln Grund zur Hoffnung ist. In nie gekanntem Maße werden dabei die Fähigkeiten des
Menschen und sein Wille zur Kooperation entscheidend sein.
Verschwindend klein nimmt sich im Vergleich hierzu die Sorge um die Arbeit und das Fortbestehen der
Philosophischen Gesellschaft Bremerhaven aus. Als Ort der Begegnung und des gemeinsamen Nachdenkens ist
sie uns allen dennoch kostbar. Mit Privatdozent Dr. phil. Rüdiger Ritter und Dr. med. Ernst G. Mahlmann konnten
wir zwei neue Vorstandsmitglieder gewinnen, während Ullrich Thiemann aus dem Beirat weiter unsere Arbeit
intensiv mitträgt. Ohne sie alle, vor allem auch ohne unsere hoch engagierte Schatzmeisterin Dr. Barbara
Schieferstein, müsste die Gesellschaft aufgegeben werden. Dennoch hängt sie weiter am seidenen Faden.
Bisher wurde vor allem keine Nachfolge für mich als erstem Vorsitzenden gefunden. Nach 12 Jahren und
85jährig bitte ich dringend um Ablösung. Die drei weiteren Vorstandsmitglieder schließen vor allem wegen ihrer
noch bestehenden Berufstätigkeit diese Aufgabe zurzeit leider für sich aus.
Unseren herzlichen Gruß zum Jahresbeginn verbinden wir daher noch einmal mit der Bitte – zum Beispiel an „Jungpensionierte“ – darüber nachzudenken, sich mit dem Vorsitz in unserer Gesellschaft eine neue, lohnende
und erkenntnisreiche Aufgabe zu suchen, und so zum Erhalt einer wichtigen Institution im geistigen Leben
unserer Stadt beizutragen.
Mit der Hoffnung auf viele neue Einsichten und Begegnungen
Ihr Manfred Anlauf